Ich habe bereits während meines Studiums als SHK und WHK gearbeitet (und meine ersten Veranstaltungen - erst Tutorien, später Lehraufträge, die Seminare und, ja, unfassbar, eine Vorlesung abdecken sollten); nach dem Studium: Promotion und die erste WiMi Stelle… anschließend viele (sehr viele) Universität-Wechsel (Stichwort: #IchBinHanna, #WissZeitVG…), Habilitation und Ende Oktober 2022 dann endlich sehr ‚erlösende‘ Anruf.
Aktuell würde ich die Arbeitsverteilung so einschätzen: 50% akad. Selbstverwaltung (diverse Gremienarbeiten, Besetzungs- und Berufungskommissionen, Ämter/Funktionen, Studienfachberatung, Betreuung und Begutachtung von BA und MA Abschlussarbeiten sowie Dissertationen,... und mehr), 35% Lehre (9SWS), 10% Forschung und 5% anderes (wie z.B. ehrenamtliche Ämter - hierzu werde ich auch im Laufe der Woche bei Bluesky noch mehr schreiben). Ich liebe die Lehre, also vor allem die Interaktionen mit Studierenden in Seminaren (der Frontalunterricht in den Vorlesungen, in denen zwischen 80 und 200 Studierende sitzen, ist nicht meine favorisierte Unterrichtsmethode). Durch die Seminardiskussionen lerne ich meine Studierenden nciht nur besser kennen, sondern lerne jedes Semester immer wieder noch dazu (Aspekte, wie z.B. bei einer Romananalyse, die mir bislang nicht aufgefallen sind). In der Forschung, die momentan zu kurz kommt, ist ein zentraler Forschungsbereich das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert - ich schaue mir vor allem die lange unbeachtet gelassenen Zeitungscomics und Zeitungsserials an. Ich sehe diese kulturellen Artefakte als Ko-Produzenten von Kultur an, die Einblicke in die Zeit, in der sie entstanden sind (und die Strukturen, die ihre Entstehung ermöglichten) gewähren. Comicforschung betreibe ich mit Leidenschaft.
Mit Bezug auf Comics: 1) weil ich massproduzierte und massenhaft konsumierte Artefakte untersuche, die lange in der Öffentlichkeit keinen Platz hatten (oder als trivial abgetan wurden - alte Zeitungscomics der Jahrhundertwende), die aber allein schon aufgrund ihrer Wirkmächtigkeit (die ich detailliert nachzeichne) dringend untersucht werden sollten - was leisten diese Seiten, das andere Medienoptionen derselben Zeit nicht leisten (konnten), was hat diese Seiten so populär gemacht u.m.? Dies sind Fragen, mit denen ich mich beschäftige - es geht dabei (auch) um Sichtbarmachung von vernachlässigten Materialien; ich glaube, dass die Öffentlichkeit gar kein Bild davon hat, was in diesen alten Comics passiert und wie sie überhaupt aussahen (und wie farbenfroh die Originale auch heute noch sind); 2) damit einhergehend: weil ich neue Zugänge zu „alten“ Materialien aufzeige und Beispielanalysen liefere, die zeigen, wie diese Erzählformen der Moderne funktionieren und mit welchen Implikationen; 3) weil ich zukünftigen Lehrer*innen in den unterschiedlichen Lehramtsstudienprogrammen aufzeigen und beibringen will, welches didaktische Potential in diesen historischen Artefakten, aber auch zeitgenössischen Cartoons und graphic narratives steckt. Medienkompetenz ist ein zentraler Aspekt des schulischen Kurriculums, und dazu zählt nun mal auch der sichere Umgang mit und das Unterrichten von und mit Comics. Da viele meiner Studierenden später als Lehrer*in in der Grundschule oder Sekundarstufe II arbeiten werden, möchte ich Ihnen nicht nur ein Verständnis für die Lesarten von Comics übemitteln, sondern auch eine „toolbox“ mit Begriffen, Methoden und Konzepten, die ihnen das Unterrichten von und mit Comics in den jeweiligen Jahrgangsstufen erleichtert. Anders, vereinfacht formuliert: ich erhoffe mir, dass ich meinen Studierenden Wege des „Wie“ aufzeigen kann - wie (und wieso) kann man Comics unterrichten und mit welchen Zielen?
Ich bin (wiedergewählte) erste Vorsitzende der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor e.V.). Hierzu werde ich im Laufe der Woche in meinen Posts noch mehr sagen.
Ich war früher Leistungsturnerin, würde das aber jetzt nicht mehr zu meinen Hobbies zählen (Salto und Spagat gehören nicht mehr zu meinem täglichen Leben). Eine meiner Leidenschaften (Hobbies?) ist Gärtnern; ich habe eine kleine Dachterrasse, und ich liebe es, mich um meine Pflanzen zu kümmern. Gärtnern ist ein Ausgleich zum akademischen Stress :-).
Ähm, öhm. Freie Tage sind eher selten (außer ich bin krank). Insofern weiß ich gar nicht, wie mein idealer freier Tag aussieht. Ich nehme an: Ausschlafen, in Ruhe meinen Kaffee trinken, draußen auf meiner Dachterrasse im Strandstuhl sitzen, dösen, lesen, in die Natur schauen - … im Urlaub (den ich üblicherweise in die Spätsommermonate lege) sind die freien Tage meist mit dem Meer verbunden: am Meer, im Meer oder in der Nähe des Meers sein.